Mówi pan po niemiecku?
Also „Sprechen Sie deutsch?“ auf polnisch…
Es geht um Ahnenforschung in den ehemaligen „Deutschen Ostgebieten“, die ja heute zum Teil auch zu Polen gehören. Leider spricht man in vielen Archiven in Polen weder deutsch noch englisch oder will es einfach nicht.
Das erinnert mich dann immer an meine Reisen nach Paris. Wenn man in der Sonne sitzend den freundlichen Kellner auf Englisch anspricht guckt er einen an, als käme man vom Mond. Also dann auf schlechtem Französisch etwas bestellt und serviert bekommen. 10 Minuten später spricht jener Kellner dann mit zwei blonden US Mädels am Nebentisch perfektes Englisch!!!
Doch zurück zu Archiven in Polen. Am Anfang meiner Ahnenforschertätigkeit habe ich diverse Male versucht polnische Archive selbst zu kontaktieren.
Das Ergebnis was:
– Keine Antwort
– Antwortbrief auf polnisch, den ich mühselig übersetzt habe
– Ein sehr netter Brief auf deutsch, der sagte ich solle Euro 50 zahlen und dann würde man anfangen. Habe gezahlt (Lehrgeld), denn nach Zahlung bekam ich per E-Mail eine Nachricht auf polnisch, dass man nichts gefunden habe.
Um beim letzten Beispiel zu bleiben. Ich wusste 1000%ig, dass die Urkunde dort im Archiv liegt und habe letztendlich einen Kollegen in Polen beauftragt mir eine Kopie zu besorgen.
Kosten für die Kopie: Euro 0,50 und Euro 20 für den Kollegen inkl. Porto.
Gute Erfahrung mit diesem Kollegen gemacht = er forscht nun für mich in Polen. Ich habe aber auch positive Erfahrungen gesammelt und mit diesen Archive kommuniziere ich selbst, aber im Zweifel verlasse mich lieber auf den Kollegen vor Ort. Das geht erstens schneller und ist zudem noch günstiger.
Also auch an Sie der Rat, wenn nix mehr geht, suchen Sie sich einen Forscher vor Ort.
Ihre Andrea Bentschneider
28 April 2011 um 21:39
Ahnenforschung in Polen kann tatsächlich schwierig sein. Was ich aber ergänzen will:
– Briefe in deutsch werden oft verstanden, die polnische Ämter müssen aber auf polnisch antworten, weil polnisch die Amtssprache ist.
– bei den Standesämtern werden sehr oft nur Abschrifte aus den Büchern gemacht, keine Kopien, obwohl sie viel billiger wären und auch für den Ahnenforscher wertvoller.
– in den Staatsarchiven werden zwar Kopien gemacht, manchmal aber ziemlich teuer – es kommt auf das Archiv an.
– eine vertraute Person vor Ort kann auch Kosten sparen. Wenn das Standesamt die Abschrifte der Urkunden ins Ausland schickt, dann fallen zusätzlich die Konsulatgebühren an.
– die „vertraute Person vor Ort“ braucht in dem Standesamt unbedingt eine Vollmacht – kostet 17 Zloty
– eine vollständige Abschrift kostet 33 Zloty, eine gekürzte – 22 Zloty
– bei den kirchlichen Archiven oder bei den Gemeinden selbst ist es sehr unterschiedlich – wenn es um den Zugang zu den Dokumenten geht, die Preise und die technische Möglichkeiten.
Wer mehr erfahren will, ist auf dem Blog für Ahnenforschung in Polen sehr willkommen 🙂