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Archiv des Monats September 2017

Herzlichen Glückwunsch!!!

am 28. September 2017 unter Allgemein, Wissen abgelegt

Heute vor 300 Jahren, also am 28. September 1717 führte der preußische König Friedrich Wilhelm I., eigentlich ja als Soldatenkönig bekannt, die SCHULPFLICHT ein.

Drehen wir die Uhren mal 300 Jahre zurück.

Kinder deren Eltern den höheren Schichten angehören erhalten Privatunterricht. Seit der Reformation wurde in einigen Regionen bereits Dorf- bzw. Sonntagsschulen eingerichtet. Allerdings „unterrichtete“ der Dorfpfarrer hier zumeist religiöse Themen.

Friedrich selber war .. naja… er konnte nicht so wirklich gut lesen und schreiben… also nicht gerade angetan von der vorhandenen Situation, er erhoffte sich durch die Schulpflicht gute christliche Untertanen.

Also Fritze gerät ins Nachdenken und beschließt, das sowohl Jungen wie Mädels zwischen dem 5. und 12. Lebensjahr fortan die Schulbank drücken müssen/dürfen:

„…dass hinkünftig an denen Orten, wo Schulen sein, die Eltern bei nachdrücklicher Straffe gehalten sein sollen, ihre Kinder im Winter täglich und im Sommer, wann die Eltern die Kinder bei ihrer Wirtschaft benötigt sein, zum wenigsten ein- oder zweimal die Woche in die Schule zu schicken.“

Tja, von der Idee her nicht schlecht, aber es fehlen die Lehrer, diese Rolle nehmen zumeist die Küster ein. Da die Kinder ja den Handwerkern und Bauern als Arbeitskräfte fehlen würden, werden diese einfach nicht zur Schule, sondern aufs Feld geschickt.

Als Friedrich Wilhelm I. dann am 31. Mai 1740 in Potsdam stirbt, nimmt sein Sohn und Thronfolger die Sache in die Hand.

Heute würde man wohl sagen, dass Friedrich II. die Schulpflicht zur Chefsache erklärt. Der „Alte Fritz“ führt 1763 nun acht statt sechs Jahren  Schulbildung ein. Der Unterricht „soll“ regelmäßig je drei Stunden vor- und nachmittags, nach einem festen Lehrplan und mit ordentlich ausgebildeten Lehrern stattfinden.

Nette Idee Fritze, aber knapp 40 Jahre nach diesem Erlass , also Anfang des 19. Jahrhunderts gehen nur knapp 60 % der Kinder regelmäßig zum Unterricht, sie werden halt als Arbeitskräfte benötigt.

Da es von den Eltern aber keine Einsicht gibt, wird 1839 ein gesetzliches Verbot von Kinderarbeit erlassen, danach steigen die Zahlen der Schüler langsam am.

PS: Unter Kinderarbeitsverbot verstand man damals, dass Kindern unter neun Jahren nicht in Fabriken arbeiten durften.
Die 9 -16 Jährigen durften maximal 10 (!!!) Stunden am Tage arbeiten, aber nicht an Sonntagen und auch nichts Nachts.
Von wegen „Früher war alles besser“…

Andrea Bentschneider

Hurra der Krieg ist da!!!

am 25. September 2017 unter Allgemein, Historische Dokumente, Internet, Wissen abgelegt

Wer das heute rufen würde, käme sofort in die geschlossene Anstalt, aber 1914 war das wirklich so.

31. Juli 1914: Kaiser Wilhelm II.  schwört sein Volk ein:“Es muss denn das Schwert nun entscheiden. Mitten im Frieden überfällt uns der Feind. Darum auf! Zu den Waffen! Jedes Schwanken, jedes Zögern wäre Verrat am Vaterlande.“

Am Nachmittag des 1. August 1914 wird die Mobilmachung verkündet und überall in Deutschland kennt die Kriegsbegeisterung keine Grenzen mehr.

Jubelnde Menschenmengen und ein schwarz-weiß-rotes Fahnenmeer überall, jeder ist „geil“ auf Krieg, wie man heute sagen würde? Mitnichten, im Juli sind noch Tausende die sich gegen den Krieg ausgesprochen haben durch die Straßen marschiert.

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Kreis-, Verwaltungs-

am 18. September 2017 unter Historische Dokumente, Wissen abgelegt

Gebietsreform und ähnliches.

Wat? OK, wie Sie sicherlich wissen bzw. nicht wissen, gab es in Deutschland mehrere solcher Gebiets-Reformen.

Als Beispiel: Ihr Vorfahr wurde in Niedersachsen geboren und zwar im Landkreis Grafschaft Hoya.

Der Landkreis Grafschaft Hoya entstand 1932 aus der Vereinigung des größten Teils des Kreises Hoya mit dem Kreis Syke in der Kreisgebietsreform am Ende der Weimarer Republik.

Am 01. Juli 1972 fing dann in Niedersachsen die große Gebietsreform an. Die Landkreise wurden geändert. „Kleinkleckersdorf“ kam zum „Landkreis B“ hinzu und „Großkleckerdorf“ blieb im alten „Landkreis A“. Nächste Änderung dann im März 1974 mit diversen Eingemeindungen und die letzte dann am 01. August 1977. Seit diesem Tage gibt es den Landkreis Grafschaft Hoya nicht mehr.

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Ich glaub‘ mein Schwein pfeift

am 12. September 2017 unter Allgemein abgelegt

Da steh ich eben beim Bäcker und wollte mir ein Franzbrötchen holen… Vor mir in der Schlange stehen zwei Mädels, beide so etwa 13 Jahre alt. Hier der Dialog:

M1:“ Ey, heute präsen die das neue I-Phone, muss ich haben!“

M2: „Will ich zu Weihnachten!“

M1: „Heute Abend mal Whatsappen“

M2: “ Jupp!“

M1: „Zwei Brötchen!“

HÄ?

In dem Alter hätte ich mich zu Weihnachten über die neue Barbie gefreut und nicht etwas verlangt was so um die € 1000 kostet.

OK, ich habe damals auch stundenlang das Telefon belegt und mit meiner Freundin telefoniert, aber meine Eltern haben mir zumindest beigebracht, dass man in ganzen Sätzen spricht und ein Bitte und Danke auch nie schadet.

Werde ich spießig?

Andrea Bentschneider

Das Archiv des Enzkreises

am 12. September 2017 unter Archive, Vereine, Museen, Historische Dokumente abgelegt

Herr Huber, der Leiter des Archivs war so freundlich und hat für unsere Rubrik „Archive stellen sich vor“ etwas geschickt:

Familienforschung im Kreisarchiv

Familie Christoph Blaich auf dem Dreilindenplatz in Neuenbürg

Wer bin ich? Und wo komme ich her? – Familienforschung im Kreisarchiv

Ihr persönlichster Zugang zur Geschichte führt über die eigene Familie! Sich selbst kennenlernen heißt auch die Menschen zu kennen, von denen Sie abstammen, deren Gestalt und Charakterzüge Sie in sich tragen. Doch die meisten von uns kennen höchstens noch die Namen der Urgroßeltern – Weiteres verliert sich im Dunkel der Geschichte. Wenn Sie mehr wissen wollen über Ihre Vorfahren – und dies sogar selbst erkunden möchten, sind Sie für das Gebiet des Enzkreises im Kreisarchiv goldrichtig. In Sachen Ahnen- bzw. Familienforschung, wissenschaftlich Genealogie genannt, führt kein Weg an uns vorbei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Familie Christoph Blaich auf dem Dreilindenplatz in Neuenbürg

Denn das Kreisarchiv verfügt über einzigartige genealogische Quellen:

  • Mikrofilme sämtlicher Kirchenbücher der Enzkreis-Pfarreien bis ca. 1870
  • Zweitbücher der Personenstandsregister ab 1870/1876 aller Enzkreis-Gemeinden
  • Die Privatarchive der Genealogen Erich Dihlmann, Ernst Hahner und Gerhard Trück
  • Mikrofilme wichtiger Quellen aus dem Landesarchiv Baden-Württemberg wie Musterungs- und Steuerlisten, Bürger-, Huldigungs- und Leibeigenenverzeichnisse für den Pforzheimer Raum
  • Weit über 100 Ortsfamilienbücher aus Baden-Württemberg
  • Weitere gedruckte und ungedruckte Literatur wie Familienchroniken, Kirchenbuch-Verkartungen, Pfarrer- und Dienerbücher, Ortsfremden-Verzeichnisse, genealogische Zeitschriften und Bibliographien.

Worauf warten Sie noch? Mikrofilm-Scanner und Reader-Printer stehen für Sie bereit! Telefonische Anmeldung ist unbedingt erforderlich!

Zähringerallee 3
75177 Pforzheim

07231 308-9423
07231 308-9837
Kreisarchiv@enzkreis.de

Ich habe sowohl mit Herrn Huber, als auch mit Herrn Schmidt vom Archiv telefoniert und mich per Mail ausgetauscht.

HUT AB! Die sind dort super nett, freundlich und zuvorkommend. Und nein, ich bekomme keine Geschenke für diese Lobhudelei! 🙂

Zu ergänzen wäre noch die Homepage: https://www.enzkreis.de/kreisarchiv

Liebe Grüße aus Hamburg,

Andrea Bentschneider

Tipp Ortschroniken

am 05. September 2017 unter Allgemein, Archive, Vereine, Museen, Historische Dokumente, Literatur abgelegt

Tja, da haben Sie nun Ihre Familie weit zurückverfolgt und einen Haufen Urkunden und Kirchenbucheinträge.

Dann tragen Sie die Daten in Ihren Stammbaum ein und dann? Ich finde es immer schön, wenn man neben den puren Daten auch ein wenig Hintergrundinformationen sammelt.

Als Beispiel: Wenn ich heute mal entspannt an die Elbe fahren möchte, setzte ich mich ins Auto und bin in knapp 20 Minuten (jaja, der leidige Verkehr) beim Treppenviertel in Blankenese. und zu Zeiten von Ur-Opa? Der setzte sich in eine Kutsche und fuhr entspannt bis zur Hamburger Stadtgrenze- Kontrolle – dann 10 Meter weiter die nächste Kontrolle, denn er wollte Altona betreten. Und da Altona erst seit 1937 zu Hamburg gehört, wurde natürlich kontrolliert. Wo wollen Sie hin, was haben Sie dabei etc.? Nicht zu vergessen, dass es keine asphaltierten Straßen gab und natürlich irgendwann das Stadttor auch dicht gemacht wurde, also rechtzeitig zurückfahren. Damals benötigte man für den gleichen Weg in knapp 2-4 Stunden.

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