„Armen“-Speisung
Armenspeisung, Suppenküchen etc.
Hmm, es gibt denkwürdige Jubiläen, bei denen es eigentlich keinen Anlass zum Feiern gibt. Seit knapp 20 Jahren gibt es hier in Hamburg wieder Suppenküchen! OK, es gab immer die Anlaufstellen, wo sich bedürftige Essen holen konnten, aber als feste Instanz gibt es seit November 1994 die von Annemarie „Ami“ Dose gründete Hamburger Tafel.
Deutschlandweit wurden seitdem in etwa 900 Städten auch solche Tafeln gegründet. Aber was machen diese Tafeln?
In Hamburg wandern täglich TONNEN von Lebensmitteln im Müll, obwohl es Menschen gibt, die nichts zu kauen haben. Da kann doch etwas nicht stimmen. Also sammeln die ehrenamtlichen Helfer bei Bäckereien, Lebensmittelgeschäften, Supermärkten, Hotels etc. Lebensmittel ein und liefern diese an ca. 80 verschiedene Einrichtungen weiter. Dort werden die Lebensmittel geprüft und verarbeitet oder direkt an die Besucher dieser Einrichtungen ausgegeben. Die Hamburger Tafel liefert so etwa 20 Tonnen Lebensmittel pro Woche!!!
Lange Schlangen vor Essensausgabestellen? Das kennt man doch nur aus den USA!?
Auch bei uns in „Deutschland“ gab es dies aber schon. Zuletzt gab es dies in jener Form in der Weimarer Republik:
Quelle: https://www.in-die-zukunft-gedacht.de
Kurzer Geschichtsunterricht: Als Weimarer Republik wird der Abschnitt der deutschen Geschichte von 1918 bis 1933 bezeichnet.
Da dies Thema während meiner Schulzeit fast ein JAhr lang behandelt wurde, kann ich hier nicht alles darüber schreiben. Bei Interesse einfach mal inm Internet suchen.
Die Jahre 1919 bis 1923 gelten heute als erste Krisenjahre wo es zum Teil zu „Hunger und Elend“ kam…
Doch zurück ins heute: Klar, zur Armenspeisung gehen nur Obdachlose hin! Nix da, wenn Sie sich intensiver mit diesem Thema auseinandersetzen, werden Sie feststellen, dass dort viele Berufstätige Personen sind, die sich einfach kein regelmäßiges Essen leisten können. Ebenso in den Notunterkünften findet man nicht nur Arbeitslose. Doch dazu später mehr in dieser Woche.
Armenspeisung: Dieser „Brauch“ der Armenspeisung stammt aus dem Mittelalter, wo sie sich durch das Christentum immer weiter ausbreitete, weil sie zu den sieben Werken der Barmherzigkeit gezählt wird. Städte oder der Landadel, Gutshofbesitzer gaben Essen, Kleidung oder Unterkunft an Bedürftige aus…
Uns geht es doch gut, warum muss es so etwas heute geben? Als Hamburger Deern frage ich mich, worum wir für zig 100 Millionen Euro eine neue Oper bauen, wenn es Menschen gibt, die ums tägliche Essen Schlange stehen müssen?
Eine nachdenkliche Andrea Bentschneider
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