Gefängnis oder Zuchthaus
So sollte eigentlich das heutige Thema dieses Beitrages heißen, aber wie üblich kommt mal wieder alles anders…
Ich hoffe Sie sitzen zu Hause und nicht irgendwo auf Mallorca oder sonst wo fest und kommen aufgrund des Vulkanausbruches und der damit verbundenen Flugausfälle nicht nach Hause oder in den wohlverdienten Urlaub.
Während ich dies schreibe, scheint hier in Hamburg die Sonne
und nichts scheint auf den Vulkanausbruch auf Island hinzudeuten, nur dass man in den Nachrichten hört, dass Flugverbot sei mal wieder verlängert worden.
Eyjafjallajökull, den Namen hatte ich vorher noch nie gehört und Sie wahrscheinlich auch nicht, ebenso die Tatsache, dass ein Vulkanausbruch in Island unser Leben hier in Deutschland beeinflussen kann. Jährlich brechen etwa 50 Vulkane weltweit aus, aber nur wenige Ausbrüche haben weltumspannende Folgen. Aber auch wenn die Ausbrüche noch so weit entfernt scheinen, haben diese einen Einfluss auf unser Leben.
Besonders schlimm war es allerdings 1815 als der Tambora auf Indonesien explodierte. Es kam zu einer weltweiten Kältewelle, in deren Gefolge die Temperatur in Europa um etwa 2,5 Grad Celsius absank, das klingt erst einmal halb so wild, aber ein Jahr später bescherte diese Klimaänderung den USA Schnee im Sommer und die Jahre bis 1819 gelten als die kältesten der letzten Jahrhunderte.
Der folgende Sommer, im Volksmund immer „Jahr ohne Sommer“ genannt, war der Kälteste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Zahlreiche europäische Staaten erlebten Ernteausfälle, Hungersnöte und Wirtschaftskrisen, die viele Menschen zur Emigration veranlassten. In Frankreich und England kam es zu Aufständen, in der Schweiz musste sogar der Notstand ausgerufen werden.
Ebenso 1883 und die beiden folgenden Jahre, da sah es dann etwa so aus:
Wie schon berichtet im Artikel 27. August brach damals (genauer am 26./27. August) der Krakatau in Indonesien aus und führte zu ebenso zu Hungersnöten auf der ganzen Welt, da sich der Himmel verdunkelte und die Temperaturen sanken. Und der Krakatau liegt mehr als 11.000 Kilometer von meinem Büro entfernt.
Also auch wenn Sie heute irgendwo festsitzen, nicht groß ärgern, denn es hätte ja schlimmer kommen können. Ich wünsche Ihnen trotzdem eine schöne Woche.
PS: Es hat aber auch sein Gutes: Ich habe eine E-Mail aus dem Rhein–Main Gebiet erhalten, wo sich der Schreiber über die Ruhe freut und nicht von morgens bis abends Flugzeuge über den Kopf sausen.
Ach mal so am Rande erwähnt. Der so genante Supervulkan unter dem Yellowstone Park in den USA ist wohl der nächste große Ausbruch, der uns bevorsteht und dann ist wirklich Zappenduster.
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