Rätsel
Was haben Eichhörnchen und Ahnenforscher gemeinsam?
Mühsam nähren sich beide… 🙂
Scherz beiseite, aber ähnlich wie die Eichhörnchen mühen wir Forscher uns manchmal, um weitere Information zu finden. Daher nun mal wieder ein Tipp, der Ihnen eventuell weiterhelfen könnte:
Neben Urkunden aus Standesämtern und Kirchenbucheinträgen, sollten Sie auch mal etwas „negativ“ denken. Ebenso wie man heute mal einen Strafzettel für falsches Parken erhält, gab es auch in den Zeiten unserer Ahnen Verstöße, die polizeilich gemeldet wurden oder vor Gericht kamen. Nein, das trifft natürlich nicht auf Ihre Vorfahren zu, denn die waren alle Engel, aber vielleicht gab es ja doch das bekannte schwarze Schaf auch bei Ihren Vorfahren.
Als Beispiel hier ein Zufallsfund (die Namen habe ich abgekürzt):
Gestern nachmittag (das war der 13. November 1808, ein Sonntag) haben sich in dem herrschaftlichen Bräuhaus dahier folgender Unhändel ergeben:
1.) Der Zimmermann Geselle Leonhard R. von hier und der Zimmer Geselle Philipp B. aus E. haben die Gläser theils auf den Tischen zerschlagen theils in die Stube geworfen, weil sie betrunken gewesen.
2.) Hieraus hat sich auf dem Abtritte zwischen Johann S. und Quirin M. von hier ein Wortwechsel ergeben, wobei der Letztere von dem Philipp B. mit einem Stocke über den Kopf blutig geschlagen worden.
3.) Aus diesem Vorgang hat Leonhard. R. den Quirin M. angegriffen, und Leonhard von dem Quirin M. einige blutrissige Schläge erhalten, indem sich dieser auf den Angriff zur Wehr gesetzt.
Strafbescheid:
Es sey Leonhard R. und Philipp B. jeder mit 16 Streichen zu zufügen, Quirin M. aber mit dem bisherigen Arreste, und damit zu entlassen, daß er die erlittene Mißhandlung auf sich zu leiden habe, auch habe jeder Sträfling für die Abführung in den Arrest 12 Kreuzer zu bezahlen.
Hintergrund Information: der gute Leonhard wurde am 6. November 1808 31 Jahre alt und hat dann wohl ein paar Tage später mit seinen Kumpeln im herrschaftlichen Bräuhaus seinen Geburtstag nachgefeiert.
Was lernen wir hieraus? Leute trinkt nicht soviel! Im Ernst, in Polizei- oder Gerichtsakten kann man so manch spannende Begebenheit finden. Manchmal sind diese Akten auch schon aus Zeiten erhalten, ehe die Kirchenbücher vor Ort existieren, so dass sich aus diesen Gerichtsakten neben interessanten Hinweisen über die Charaktere der Vorfahren vor allem auch noch wichtige genealogische Daten finden lassen.
PS: Schatzi unterstellt mir ja immer, dass ich von Strauch- und Pferdedieben abstammen würde. Was hat er sich mit seiner Theorie bestätigt gefühlt, als ich eines Tages zerknirscht mit einer Kopie des Gefängniseintrags meiner Urgroßmutter nach Hause kam, die ein paar Tage wegen Diebstahls inhaftiert war.
25 August 2009 um 10:28
Mein Opa hat nach dem Krieg wohl etwas Schwarzhandel betrieben um die Frau und Kinder durchzubringen. Dafür hat er auch kurz „eingesessen“.
Das war doch wohl normal zu dieser Zeit oder? Villeicht können mir die anderen Leser ja mal sagen, wie das bei Ihnen in der Familie war.
In meiner wird „darüber“ leider nicht gesprochen.
Danke