…und tschüss
Ich bin dann mal weg. Nee, nicht Hape Kerkeling. Ich meine die Auswanderer, der Abschied von den Familienmitgliedern muss wohl wirklich schrecklich gewesen sein. Wenn man sich vorstellt, dass es anno dazumal ja nicht die Möglichkeit gab, „mal eben“ in Deutschland anzurufen.
Das klappt erst seit dem 10. Februar 1928: Es war die erste Funksprechverbindung von den USA nach Deutschland. Aber mit 010XX Billigvorwahl war noch nix, solch ein Gespräch konnten sich nur reiche Geschäftsleute leisten. Für ein Drei-Minuten-Telefonat nach New York mussten zum Beispiel die Berliner 330 Mark auf den Tisch legen. Aber immerhin gehörten sie zu den wenigen privilegierten Großstädtern, die überhaupt zum Hörer greifen durften: Gespräche in die USA konnten 1928 nur von der Hauptstadt, Hamburg oder Frankfurt/Main geführt werden.
Achja, und Hörer hoch and telefonieren war auch nicht. Das Gespräch musste 24 Stunden vorher angemeldet werden. Die Mädels von Amt vermittelten 1928 nur rund drei Gespräche pro Tag von Deutschland nach Amerika. Die Überseegespräche wurden per Kabel zum internationalen Fernamt London übertragen und von dort auf Frequenzen des Lang- und Kurzwellenbereichs weitergefunkt.
Aber ich versabbel mich schon wieder…
Ich war ja bei den Jungs hier:
Sehen aus wie die drei von der Tankstelle, sind aber Auswanderer. Ich erhalte oftmals Fragen wie: „Warum sind meine Vorfahren ausgewandert?“
Anfangs habe ich dann immer gannnnnnz viel geschrieben, aber mittlerweile gibt es eine sehr gute Webpage…ich hasse heute Anglizismen, also „Inter“netzseite (wofür steht eigentlich das „Inter“?), wo viele Fragen rund um die Thematik Auswanderung beantwortet werden und noch einiges an Hintergrundinformationen geliefert wird. Einfach mal ein wenig stöbern:
http://www.european-emigration.com/
Psst, dies ist übrigens ein Geheimtipp! Sie sind sozusagen die Ersten, die von der Existenz dieser Seite erfahren.
Die Seiten der Auswanderung aus Deutschland (für Hamburg und Bremen) sind praktischerweise in Deutsch geschrieben, für die anderen europäischen Auswanderungsländer (bisher nur) in Englisch. Das wird sich in Zukunft aber noch ändern, denn die gesamte Seite soll – soweit mein Verständnis – zweisprachig werden. Erst dann wird diese Seite auch offiziell angekündigt werden.
Riechen Sie das auch???
Meine Oma hat zwar immer gesagt, dass Eigenlob stinkt, aber man muss sich ja auch mal selbst loben dürfen. Denn die Recherchen und Texte zu dieser Seite stammen fast vollständig von: MIR.
PS: Apropos Mir:
In den frühen Morgenstunden des 23. März 2001 wurde die Raumstation Mir mit drei Bremsschüben des letzten Progress-Raumfrachters zum kontrollierten Wiedereintritt in die Atmosphäre gebracht und verglühte fast komplett beim Wiedereintritt. Ich würde mich zurzeit auch über etwas Glühendes am Himmel freuen, denn hier in Hamburg regnet es seit Tagen.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende and hoffentlich Sonnenschein (das etwas andere Glühende am Himmel).
Ihre Andrea Bentschneider
Neueste Kommentare