Deutsch-Ahnenforschung, Ahnenforschung-Deutsch
Nach der Ahnenforschungsbörse war ich dann am Samstagnachmittag noch im Hamburger Stadtpark, um mir dort gemeinsam mit einer Freundin das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft 2007 der 1. Rugby-Damen-Bundesliga anzuschauen. Nun war es für mich bereits das dritte Rugbyspiel, für Crisca jedoch das erste Mal. Bei Ausdrücken wie „dieser Versuch hat den St. Pauli-Damen 5 Punkte beschert“ war sie mit ihrem Latein bzw. Verständnis für diesen Sport schnell am Ende.
Ähnlich wie Schatzi, der auch jedes Mal überfordert ist, wenn ich ihm genealogische Fachausdrücke um die Ohren werfe. Wobei wir dann schon gleich beim ersten Wort wären: Genealogie! Genealogie stammt aus dem Griechischen und heißt übersetzt: Genea = Abstammung und Logie = Lehre, also Abstammungslehre. Gebräuchlicher ist aber die Übersetzung Genealogie = Ahnenforschung. Somit ist ein Genealoge ein Ahnenforscher.
Wo dies nun geklärt ist, möchte ich noch einige kleine aber feine Unterschiede von Begriffen erläutern, die von Schatzi bisher noch mit derselben Bedeutung assoziiert werden. Da ich zu Hause so selten zu Wort komme, bzw. er mir sowieso nicht zuhört, versuche ich es nun mit einer Erklärung auf diesem Wege:
Ahnenforschung und/oder Familienforschung: Bei der Ahnenforschung forsche bzw. suche ich rückwärts nach den Ahnen (= Vorfahren) einer Person, hierbei fange ich in der Gegenwart an und arbeite mich in die Vergangenheit zurück. Bei der Familienforschung jedoch fange ich bei einer Person in der Vergangenheit an, und suche nach Nachkommen dieser Person bis in die Gegenwart. Die Ahnenforschung als Familiengeschichtsforschung zu bezeichnen, ist jedoch korrekt.
Stammbaum und/oder Stammtafel und/oder Ahnentafel: Ein Stammbaum ist eine bildliche Darstellung der Nachfahren einer bestimmten Person. Dies geschieht meist in Form eines Baumes, wobei der Proband (=die Ausgangsperson, von der die genealogische Forschung in aufsteigender oder absteigender Weise beginnt) am Fuße des Baumes, also als Wurzel des Baumes dargestellt wird. In einer Stammtafel wird diese Person oben dargestellt. Im Gegensatz dazu steht die Ahnentafel in der die Vorfahren des Probanden dargestellt werden. Diese werden auch oft als Baum dargestellt und daher oft fälschlicherweise als „Familienstammbaum“ bezeichnet.
Ob Schatzie dies nun verstanden hat, vermag ich zu bezweifeln, da ich meine obigen Erklärungen nicht durch Bilder von Autos oder Penelope Cruz unterstützen kann.
Zurück zum Rugby: hier ist ein „Versuch“ nicht wirklich ein versuchter Versuch, sondern ein geglückter Versuch, d. h. der Ball wurde hinter die gegnerische Mallinie gelegt. Hierfür gibt es dann 5 Punkte.
Körperschutz wie Helm, Trikot und Stollenschuhe sind für die Ahnenforschung nicht notwendig, aber der Gebrauch eines Laptops oder einer Digitalkamera, dort wo deren Gebrauch noch erlaubt sind, sind doch sehr zu empfehlen. Sie vereinfachen die „Arbeit“ doch sehr und haben eine Zeit sparende und Fehler reduzierende Wirkungen.
Übrigens: Rugby war zwischen 1900 und 1924 sogar olympische Disziplin. Ob es die Ahnenforschung jemals soweit bringen wird, wage ich momentan noch zu bezweifeln.
PS: Ich gratuliere den Hamburger Damen vom FC St. Pauli, die mit einem überlegenem 34:17 die Damen des Heidelberger RK geschlagen und damit zum 7. Mal die deutsche Meisterschaft gewonnen haben.
29 Juni 2007 um 16:59
Liebe Andrea,
am Ende des Rugbyspiels hatte ich das Punkte-System gelernt! Heute, Dank Deines Artikels, habe ich Klarheit über Fachbegriffe aus der Ahnenforschung erhalten. Und wenn Schatzi, der Dir zu Hause nicht zuhört, diesen Artikel aufmerksam studiert, dann wird auch er – so wie ich – sein „Latein“ verbessern.
Werde ab jetzt öfter mal auf diese Seite schauen.
Bis zum nächsten Spiel, Crisca
20 März 2008 um 08:32
meine persönliche Frage:
wie können Sie mir in meiner Ahnenforschung weiterhelfen ? Danke für Ihre Antwort
mfG
K.J. Schnell