„Sinnsprüche“ oder „Sprüche zu jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit“
„Besser einen Spatz in der Hand, als eine Taube auf dem Dach“ oder „Wie Sand am Meer“ kann ich mir ja selbst erklären, aber „Es zieht wie Hechtsuppe“?
Wenn man sagt „Es zieht wie Hechtsuppe“, meint man, dass ein starker Luftzug herrscht. Was aber hat das mit der Hechtsuppe zu tun? Die Herkunft der Redewendung ist mir unklar.
Tatsächlich muss Hechtsuppe, wie Fischsuppe im Allgemeinen, lange ziehen. Nochmals geht mein Dank an meine Mutter für das alte Fischsuppen Rezept von Oma (zum Nachkochen: siehe unten)
Theorien: 1. Es könnte sich also schlicht und einfach um ein Wortspiel handeln.
2. Wenn ich koche ist immer das Fenster auf und es zieht. Da ich aber auch alte Kochbücher besitze und ab und an mal „alte Gerichte“ nachkoche oder zumindest vorschlage sie nachzukochen (Göttergatte ist eher der FLEISCH auf den Grill – Typ), weiß ich, dass Hechtsuppe seinerzeit ein sehr schlecht schmeckender, versalzter Eintopf war, der einem die Mundwinkel verkrampfen lies. Da dies so stark an den Gesichtsmuskeln zog, sagt man heute immer noch „Es zieht wie Hechtsuppe“.
3. Nicht nur hier im Norden weht ab und an mal ’ne steife Brise. Die Hechtsuppe ist vielmehr die Verballhornung von hech supha der jiddischen Wörter hech („wie“) und supha („Sturm“). „Es zieht wie Hechtsuppe“ heißt und bedeutet also nichts anderes als „Es zieht wie beim Sturm“.
Das hätte ich also geklärt. Diese Sprüche stammen zum Teil noch aus dem Mittelalter („Ins Fettnäpfen getreten“ soll daher kommen, dass die Bürger damals einen Topf voll Fett an der Haustür stehen hatten, um ihre Filzschuhe gegen die Feuchtigkeit zu schützen. Und wenn ein Gast dagegen stieß…)
Aber woher stammt den nun die Redewendung OK? Werde mich mal schlau machen und nächste Woche berichten.
Fischsuppe à la Oma (noch nie nachgekocht)
2 kg lebender Karpfen, 250 g Zwiebeln, Salz, 150 g Paprikaschoten, 70 g Tomaten, 30 g Gewürzpaprika.
Den Fisch schuppen und ausnehmen, dabei darauf achten, dass die Gallenblase nicht platzt, sonst wird die Fischsuppe ungenießbar. Das Fischfleisch auf beiden Seiten von der Wirbelsäule trennen und die beiden Filetscheiben eventuell enthäuten. Wenn man die dickeren Teile des Filets mit einem sehr scharfen, kurzen Küchenmesser Millimeterweise einschneidet, sind die Fischstücke in der Regel grätenfrei. Die Filets nun in zweifingerbreite Scheiben schneiden, zusammen mit dem beim Ausnehmen zurückbehaltenen Roggen leicht salzen und in den Kühlschrank stellen. Inzwischen von Mittelgräte, Kopf usw. die oben beschriebene Fischgrundbrühe kochen. Die fertige Brühe abseihen, dabei das gekochte Fischklein gut ausdrücken. Durch Zugabe des passierten Fischkleins wird die Brühe sämiger und schmackhafter. Beginnt die Brühe zu kochen, den Gewürzpaprika einstreuen. In dieser Grundbrühe, die auch schon am Vortag zubereitet werden kann, vor dem Servieren etwa 10 Minuten die Karpfenfilets garen.
11 März 2010 um 09:26
[…] Ich habe mich ja bereits 2007 über das Thema die Deutschen und ihre Sinnsprüche ausgelassen. Siehe hier. […]